Steyr Modell 1909 (Frühes Modell)


Geschichte:
Die unter dem Namen Steyr verkauften kommerziellen Pistolen waren in Wirklichkeit Konstruktionen von Nicolas Pieper in Lüttich. Die "Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft Steyr" erwarb von der Firma N.Pieper die Lizenzrechte und fertigte sie ab 1909 unter eigenem Namen.
Es gibt kleine Unterschiede in Details zwischen den Steyr- und den Pieperprodukten, wie Rahmenkontur und Form der Griffrippen am Schlitten, die wahrscheinlich die Verwendung unterschiedlicher Maschinen zeigen, jedoch sind es mechanisch die gleichen Waffen. Sie wurden in den Kalibern 6,35 mm und 7,65 mm gefertigt und können leicht an ihrer Markierung erkannt werden. Eine sinnvolle Charakteristik des Steyr-Markierungssystemes ist, daß die letzten bedeutsamen zwei Stellen der Fertigungsjahreszahl links auf den Laufblock kurz vor dem Rahmen gestempelt sind.
Die Fertigung dieser Pistolen wurde 1914 unterbrochen, 1921 wieder aufgenommen und bis 1939 weitergeführt. Sie war ziemlich aufwendig, deshalb war die Pistole auch nicht billg. In den 30er-Jahren kostete ein 6.35 Pistole 39.- Reichmark oder 63.- Österreichische Schillinge, in der Ausführung mit langem Lauf 67.- ÖS (jeweils ohne Reservemagazin). Als Vergleich dazu: Die Sauer & Sohn Modell 1913 im Kaliber 6.35 mm kostete damals 22,50 Reichsmark
Die Pistolen wurden neben Privatleuten auch von der österreichischen Gendarmerie und teilweise auch vom Österreichischen Bundesheer in der Übergangszeit geführt.

Technische Daten:

SYSTEM: Rückstoßlader mit Masseverschluß und innenliegendem Hahn, Kipplauf
PATRONENZAHL : 6
KALIBER : 6.35 mm Browning
LAUFLÄNGE : 53 mm , 6 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 340 g
GESAMTLÄNGE : 117 mm
GESAMTHÖHE : 79.5 mm
GESAMTBREITE : 23 mm
ABZUG : Single Action
VISIER : starr
SICHERUNG : Hebelsicherung
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Hartgummi