Geschichte:
Die Reformpistole wurde um die Jahrhundertwende konstruiert und im Jahr 1906 als Deutsches Reichspatent Nr 177023 patentiert. (die Patentnummer ist links am Laufblock zusammen mit dem deutschen Nitrobeschußstempel eingestempelt.)
Das genaue Erscheinungsdatum dieser Pistole ist nicht sicher, aber man nimmt an, daß sie aus der Zeit zwischen 1907 und 1910 stammt, da das Kaliber 6,35mm Browning erst kurz nach der gemeinsamen Einführung mit der FN Browning Modell 1906 populär wurde.
Die Beliebtheit der Waffe beruhte seinerzeit hauptsächlich auf ihrer Kompaktheit (sie ist sehr flach und gut verdeckt zu führen). Mit der Verbreitung der Selbstladepistolen wurde sie jedoch technisch überholt und ihre Produktion eingestellt.
Die Waffe funktioniert ähnlich wie ein Double-Action Revolver, nur wird keine Trommel bewegt, sondern durch einen am Abzug angelenkten Transporthebel der Laufblock von unten nach oben transportiert. Die Hüsen werden automatisch beim nächsten Schuß durch die Pulvergase ausgeworfen. Dazu sind die einzelnen Laufbohrungen ca. 6 mm hinter der Laufmündung miteinander durch eine Bohrung verbunden. Die Hülsen prallen beim Ausstoßen gegen den Hammer, der sie ablenkt, damit sie dem Schützen nicht ins Gesicht fliegen. Die letzte Hülse muß händisch entfernt werden.
Technische Daten:
SYSTEM: Repetierpistole mit beweglichem Laufblock
PATRONENZAHL : 4 Läufe
KALIBER : 6.35 mm Browning
LAUFLÄNGE : 75.1 mm, 4 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 350 g
GESAMTLÄNGE : 133 mm
GESAMTHÖHE : 108 mm
GESAMTBREITE : 20.2 mm
ABZUG : Single Action , Double Action
VISIER : starr
SICHERUNG : Hebelsicherung auf Hammer wirkend
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Hartgummi