Geschichte:
"PSM" bedeutet "pistolet samosarjadnij malogabaritnij", das heißt "Selbstladepistole mit kleinen Abmessungen".
1973 begann bei den Izhevsker Maschinenwerken die Produktion der kleinen 5.45mm PSM Selbstladepistole, welche von einer Gruppe von Konstrukteuren aus dem Werk Tula entwickelt wurde: Tikhon Lashnev, Anatoly Samarin und Lev Kulikov. Diese hatten, bevor sie 1969 die PSM-Pistole entwickelten, bereits reichlich Erfahrung bei der Entwicklung von Sport- und Jagdwaffen gesammelt. Die gleiche Gruppe, geführt von Lashnev, hatte bereits eine Schnellfeuer-Sportpistole entwickelt und benutzten anschließend diese speziellen Konstruktionsmerkmale auch bei der Entwicklung der PSM-Pistole.
Die spezielle Munition für diese Pistole wurde von Antonina Denisskaya, einer Entwicklerin am Zentralen Forschungsinstitut für Präzisions-Mechanik, geschaffen.
Vom Konzept her ist die PSM für das verdeckte Führen entworfen. Ausgestattet mit den typischen Abmessungen und dem Gewicht dieser Art von Pistolen, kann sie in der Tasche der Kleidung ohne Holster getragen werden. Die Entwickler von Pistole und Munition waren offensichtlich von der Idee geleitet, eine Kompakt-Pistole mit genügend Zerstörungskraft zu entwickeln, und schufen dafür eine neue und einzigartige 5.45mm Patrone. In der Gesamtlänge annähernd gleich der 6.35mm Browning Patrone, übertrifft sie diese in der Mündungsenergie um das 1.2 bis 1.5 -fache, und liegt noch etwas über der Hochgeschwindigkeitspatrone .22lr HV. In Bezug auf Durchdringungsenergie (Verhältnis der Mündungsgeschwindigkeit zum Geschoßquerschnitt) übertrifft die MPT-Patrone die 6.35mm Patrone um das 1.5 bis 2-fache und die .22 Patrone um das 1.1-fache. Diese Charakteristik beeinflußt die Eintdringtiefe in weiches Material und den Eindringeffekt. So wird z.B. davon gesprochen, daß die übliche Anzahl von Kevlar-Schichten bei Schutzwesten glatt durchschlagen werden.
Die Pistolen waren ursprünglich für das Führungspersonal bei der Armee vorgesehen. Aufgrund ihrer unscheinbaren Abmessungen, speziell der geringen Breite, wurden sie aber auch bei Sicherheitskräften und Exekutiv-Organen schnell populär. Auch bei höheren Parteifunktionären war die PSM sehr beliebt.
Die großem weltpolitischen Änderungen in den späten 1980er und frühen 1990er -Jahren führten auch zum Auftauchen dieser kleinen russischen Pistolen auf dem westlichen Markt. Nach dem gleichen Muster der PSM-Standardpistole entwickelten die Firmeningenieure auch eine Export-Version, die IZh-75 (IJ-75). Unter Berücksichtigung der entsprechenden Kriterien für in die USA importierten Waffen wurde die Pistole mit dem Spitznamen Baikal- 441 jedoch für die 6.35mm Browning-Patrone ausgelegt, welche in Amerika und Europa weit verbreitet ist. Versionen mit oder ohne einstellbarer Kimme wurden ausgeliefert.
Das Bild zeigt ein 6.35mm Export-Modell.
Technische Daten:
SYSTEM:Selbstladepistole mit Masseverschluß und externem Hammer
PATRONENZAHL: 8
KALIBER : .6.35mm Browning ( oder 5.45 x 18mm )
LAUFLÄNGE : 85 mm , 10 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 460 g
GESAMTLÄNGE : 155 mm
GESAMTHÖHE : 109 mm
GESAMTBREITE : 20 mm
ABZUG : Double Action
VISIER : starr
SICHERUNG : Sicherungshebel
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Metall, hartgummibeschichtet