Schmeisser Modell I


Geschichte:

Anfang der 20er Jahre kam Louis Schmeisser, der bisher bei Theodor Bergmann gearbeitet hatte, als Konstrukteur und Chefingenieur zu Haenel. Er brachte Unterlagen zum Bau einer kleinen Taschenpistole mit, deren Eigenarten mit verschiedenen deuschen- und Auslandspatenten abgesichert waren. Viele Patenten hat er gemeinsam mit seinem Bruder Hans eingereicht, welcher auch an der Konstruktion der Pistolen mitwirkte. Das erste Patent über die Laufbefestigung stammt bereits aus dem Jahr 1909.
Diese Pistole im üblichen Kaliber 6,35 mm ist von hervorragender Qualität, hat eine Reihe von bemerkenswerten Eigenschaften und unterscheidet sich ganz erheblich von vielen Waffen dieser Zeit. Neben der unüblichen Laufbefestigung besitzt sie eine Kombination von verschiedenen Sicherung, die es z.B. unmöglich machen, in gesicherter Stellung die Waffe zu spannen, aber doch das Auswerfen einer im Lauf vergessenen Patrone ermöglicht. Das Magazin läßt sich nur in gesicherter Stellung entfernen, ohne wieder eingeschobenes Magazin läßt sich die Sicherung der Waffe nicht lösen.
Obwohl keine Ordonnanzpistole, wurde dieses Modell als persönliche Waffe von Stabsoffizieren der Streitkräfte sowie hohen Offizieren der Polizei getragen.
Die Herstellung begann ca. 1920 und dauerte bis ca. 1930, die gefertigten Stückzahlen sind nicht bekannt.

Technische Daten:

SYSTEM:Selbstladepistole mit Masseverschluß und Schlagbolzen
PATRONENZAHL: 6
KALIBER : .6.35mm Browning
LAUFLÄNGE : 54 mm , 4 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 380 g
GESAMTLÄNGE : 115 mm
GESAMTHÖHE : 82 mm
GESAMTBREITE : 24 mm
ABZUG : Single Action
VISIER : starr
SICHERUNG : Sicherungshebel, Magazinsicherung und gegenseitige Verriegelung
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Hartgummi